Autor |
|
 |
Bea Kymco
Sento50 |
|
|
|
 |
Stimmung:
|
|
Artgerechte Haltung von Männern
Bundesgesetzblatt
für die Bundesrepublik Deutschland
Jahrgang 2009 Teil 1
Ausgegeben am 12. Februar 2009
III. Verordnung: Artgerechte Haltung von Männern
Auf Grund des § 32 Abs. 4 des Artenschutzgesetzes BGBI Nr. 478/2000, in
der Fassung des Bundesgesetzes BGBI Nr. 598/2000, wird im Einvernehmen
mit dem Bundesministerium für Frauenangelegenheiten und
Verbraucherschutz verordnet:
Artikel 1: Allgemeine Bestimmungen
Sich einen Mann zu halten, ist bei weitem nicht mehr so problemlos wie
zu Großmutters Zeiten und es erhebt sich die Frage ob sich die Haltung
eines Mannes überhaupt noch lohnt. Ein brauchbares Exemplar sollte
mindestens zwei der nachfolgend genannten Voraussetzungen erfüllen.
§ 1: Grundlegende Eigenschaften
Abs. 1: Er sollte nützlich sein (handwerkliche Fähigkeiten, fleißig im
Haushalt und im Bett gut zu gebrauchen)
Abs. 2: Er soll herzeigbar sein (d.h. sein Aussehen sollte kein Mitleid
erregen)
Abs. 3: Obige Punkte können außer Acht gelassen werden wenn § 2 zutrifft.
§ 2: Er ist reich!
§ 3: Anschaffung
Gehen Sie bei der Auswahl Ihres Männchens sorgfältig vor und lassen Sie
sich genügend Zeit um sich von seinen tatsächlichen Fähigkeiten zu
überzeugen. Bedenken Sie, dass das Männchen stets versucht, sich von
seiner besten Seite zu zeigen, danach aber häufig in sein altes
Rollenverhalten zurückfällt. Oft offenbaren sich versteckte und
offensichtliche Mängel erst später. In der letzten Zeit steigt die Zahl
der ausgesetzten Männchen rapide an. Viele Exemplare streunen
orientierungslos herum oder suchen Zuflucht bei anderen Frauen. Das
Vorliegen der Vorraussetzungen gem. § 3 sollte daher sorgfältig geprüft
werden. Empfehlenswert ist die Anschaffung eines bereits ausgebildeten
Mannes (siehe auch § 5). So sind zum Beispiel auf dem Second-Hand-Markt
oftmals brauchbare Exemplare zu finden. Sie zeichnen sich meist durch
eine ausgezeichnete Ausbildung und eine genügsame Lebensweise aus. Aber
Vorsicht vor mehrfach gebrauchten Exemplaren. Aufgrund der vielen
Pflegestellen neigen sie zu zeitweiligem Gedächtnisverlust und können
sich dann weder an ihr Heim noch an ihr Frauchen erinnern.
§ 4: Ernährung
Der Mann ist ein Allesfresser. Um Mangelerscheinungen vorzubeugen,
sollte man ihm neben dem Dosenfutter ab und zu frisches Gemüse oder
Salat vorsetzen. Alkohol sollte nicht grundsätzlich verboten werden, da
er ihn sich sonst zusammen mit anderen Artgenossen anderweitig
beschafft. Für Süßigkeiten gilt im wesentlichen das Gleiche. Vorsicht
vor Überfütterung. Bedenken Sie, dass ein fetter Mann schnell
unbeweglich wird und damit im Bett und im Haushalt nicht mehr so
leistungsfähig ist.
§ 5: Artgerechte Haltung
Was die Unterbringung angeht, so ist der Mann relativ anspruchslos. Im
allgemeinen genügen ein Bett und ein Fernseher. Bei Vorhandensein eines
Computers kann eventuell auf den Fernseher verzichtet werden. Man sollte
ihn nicht den ganzen Tag einsperren, da er sonst depressiv wird, das
Essen verweigert und bald eingeht. Für die allgemeine Beweglichkeit und
eine regelmäßige Sauerstoffzufuhr hat sich Gartenarbeit bestens bewährt.
Außerdem sollte man ihn möglichst einmal täglich ins Freie führen, damit
er etwas Auslauf hat. Denken Sie daran, ihn immer an der langen Leine zu
lassen.
§ 6: Pflege
Sorgen Sie dafür, dass er sich einmal am Tag wäscht. Um Verletzungen
vorzubeugen, sollten die Nägel regelmäßig nachgeschnitten werden. Ein
gelegentlicher Haarschnitt ist ebenfalls zu empfehlen. Tauschen Sie
getragene Kleidung regelmäßig gegen neue aus.
§ 7: Männerkrankheiten
Der Mann im allgemeinen neigt zu Übertreibungen. Eine Veranlagung zum
Hypochonder ist quasi angeboren. Bei Erkältung ist leichte Bettruhe
vollkommen ausreichend. Aufrichtiges Bedauern des Erkrankten kann den
Heilungsverlauf positiv beeinflussen. Sollte tatsächlich eine ernste
Erkrankung vorliegen, empfiehlt es sich einen Arzt hinzuzuziehen. Manche
Männchen neigen zu übermäßigem Haarausfall. Dies beeinträchtigt ihre
Leistungsfähigkeit meist nicht und ist daher unbedenklich.
§ 8: Ausbildung
Männer werden schnell handzahm, wenn man sie richtig behandelt. Das
Befolgen der wichtigsten Regeln, wie "Fuß, Platz, kusch und hol",
beherrschen die meisten bei regelmäßigem Training und einer Belohnung
durch Leckerli oder ein paar Streicheleinheiten bereits nach wenigen
Tagen. Bei der Ausbildung ist es unerlässlich, die Schwiegermutter
miteinzubeziehen und klare Regeln für die Erziehung aufzustellen.
§ 9: Fortpflanzung
Männer sind das ganze Jahr über läufig und verhalten sich auch
dementsprechend. Ein in diesem Zusammenhang geäußerter Kinderwunsch ist
mit Vorsicht zu genießen, da er oft nur als Mittel zum Zweck dient.
Leihen sie sich bei Verwandten oder Bekannten ein paar Kinder aus. So
können Sie seine Fähigkeiten als Vater in aller Ruhe testen.

|
Beitrag vom 05.12.2010 - 18:59 |
|